Sarband: Danse Gothique

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Hörproben
  • 1 V. Gnossienne
  • 2 Chanson Mediévale
  • 3. 1. Gymnopèdie
  • 4. Je vivroie liemant
  • 5. I. Gnossienne
  • 6. III. Gnossienne
  • 7. He! Mors
  • 8. Air de l'Ordre
  • 9 Air du Grand Prieur
  • 10 Air du Grand Maitre
  • 11. Dous amis
  • 12. Puis qu'en oubli
  • 13. III. Gymnopédie
  • 14. Elégie
  • 15. Les Anges
  • 16. Quant en moy
  • 17. Prelude d'Eginhardt
  • 18. Sans cueur
  • 19. Chanson
  • 20. Danse Gothique III.
  • 21. Uspud
  • 22. Hymne pour le "Salut Drapeau"
Das vollständigere Original der französischen Edition "Satie en Orient"
 
"Das Ensemble macht aus Träumen Musik."  transparent 11/2000
 
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"Neogotische" und gotische Musik von Erik Satie und Guillaume de Machaut.
 
 Solistinnen: Miriam Andersén & Fadia el-Hage.
 
 "Das Ensemble macht aus Träumen Musik." transparent 11/2000 
"Das Ergebnis wird … zum spannendsten Crossover des Jahres - ein Brückenschlag über die Jahrhunderte. Das Ganze wird mit soviel Wärme und Sinnlichkeit musiziert, daß die CD in keiner Sammlung fehlen sollte."  BGC, Die Bremer Stadtillustrierte 9/2000 
"Eine wunderschöne Scheibe zum Entspannen. Und, wie bei Sarband gewohnt, sorgfältig erarbeitet und mit Hintergrund … unendlich fein und zart"  Norbert Sonderfeld, Zillo 10/2000
"Ihre Klänge verbreiten ein zauberhaftes Fluidum. Auf den Diwan legen und der Phantasie freien Lauf lassen."  Eckard Roelcke, Kultur Spiegel 9/2000 
"Außerordentlich faszinierende Musik" "Auch die anderen Musiker … leisten Erstaunliches: Sie spielen mit einer absoluten Lockerheit, dem puren Gegensatz zur westlichen Überspanntheit. Zeit scheint hier in Fülle vorhanden. Sie kosten jeden Ton ihrer Melodien aus. … Insoweit atmet diese Musik große Freiheit."  Franzpeter Messmer, Fono Forum 11/2000
"Indem Ivanoff die Musik beider Komponisten mit ‘originalen’ Instrumenten vorzüglich neu arrangierte, hat er Satie mit sanften Lauten- und Psalterklängen ins Mittelalter transportiert und Machaut mit glockenhellen Gesängen in die Gegenwart geholt." (Wertung: Musik überragend, Klang sehr gut), Hans-Dieter Grünefeld, Scala 11/2000
"Ohne Zweifel eine der großen CDs des Jahres."  Mátyás Kiss, Neue Musikzeitung 3/2001
"Auch bei dieser CD des Ensembles Sarband stimmt alles." hg, image hifi 01/2002 
 In der Topliste der nmz-Schallplattenkritiker für das Jahr 2000 in der Kategorie Alte Musik.
 
Erik Satie
 Erik Satie war ein eifriger Leser mit hohem Interesse an mystischer Religiosität, Gregorianischem Choral, Gotischer Kunst und dem Leben der Heiligen. Seine Studien mittelalterlicher Kunst und Musik verbanden sich mit dem glühenden Interesse für Mystik und Esoterik zu einem kompositorischen Frühwerk, welches man mit dem Begriff "neogotisch" bzw. “neogriechisch” umreißen kann. Deutlich ist seine Anlehnung an das hochmittelalterliche Parallel­organum und an die französische 'Ars Nova' des 14. Jahrhunderts zu erkennen. Saties Frühwerk ist der Abschluß einer byzantinisierenden neogotischen Bewegung in der Musik, die in Frankreich durch das ganze 19. Jahrhundert zu verfolgen ist und mit Satie und Debussy ihre Höhepunkte erlebt.
 Die "Gymnopédies" (1887-8) lehnen sich mit ihrem Titel an die Tänze an, die Jünglinge im antiken Sparta zu Ehren von Diana und Apollo beim Gedenken an die Gefallenen der Schlacht von Thyrea aufführten.
Ihre archaischen Melodien schweben über einer modal orientierten Harmonik.
Sie sind inspiriert von der "Neogrec"-Mode, einer Verzauberung durch die orientalisch-antike Atmosphäre, die sich un­ter Napoleon III. entwickelte.
 Die "Gnossiennes" (1889-91: Die Kranichtänze vor dem Labyrinth von Knossos)) gehen mit ihren Melodien im antik-griechi­schen chromatischen Modus (a-ges-f-e-des-c-h-a) und den arabesken Verzierungen in der "Orientalisierung" noch weiter. Kein Beginn, kein erkennbarer Abschluß
 Anregungen mediterraner Musik könnte Satie anläßlich einer Reihe von Aufführungen "außereuropäischer" Musik unter dem Titel "Musiques bizarres" auf der Pariser Weltausstellung empfangen haben.
 Satie identifizierte sich in seiner damaligen Ideen- und Gefühlswelt mit den Vorstellungen von Joséphin Péladan / Sâr Merodack, dem Gründer des "Ordre de la Rose + Croix du Temple et du Graal". Péladan übte mit seiner Mischung aus Okkultismus, Bizzarerie, Idealismus und Kitsch großen Einfluß auf viele Pariser Intellektuelle aus. Er setzte Mystik und Magie gegen Bewußtheit und Wissenschaftlichkeit.
 Triebfeder war für Péladan wie auch für die früheren Rosenkreuzer die Kritik an der Gegenwart. Er verherrlichte das Mittelalter und träumte sich zurück in das "Morgenland, das ursprüngliche Vaterland” und behauptete gar ein Nach­komme der babylonischen Könige zu sein.
Die Gegenwart war in seinen Augen krank. Heilung versprach er sich von einer Rückwendung zum Spirituellen, aber auch zum Okkulten, zur Mystik und Magie: "Das Kunstwerk soll ein Gebet sein, das Geschöpf und Schöpfer ver­eint".
 Satie wurde 1890 "offizieller Komponist" des "Ordre de la Rose + Croix". Mit seinen Kompositionen für den Orden ("Hymne pour le 'Salut Drapeau' du 'Prince de Byzance'", "Sonneries de la Rose + Croix") schuf er die wohl heraus­ragendsten Rosenkreuzer-Musiken und entwickelte eine einmalige persönliche Kompositionstechnik, die seiner ge­samten weiteren Arbeit dienen sollte.
 Nach dem dramatischen Bruch mit Péladan und der Komposition des "christlichen Balletts" "Uspud" (1892) gründete er eine eigene Kirche, deren einziges Mitglied er war: "Eglise Métropolitaine d'Art de Jésus Conducteur".
Die "Danses Gothiques" ("Neuvaine pour le plus grand calme et la forte tranquilité de mon âme", 1893) waren ein letzter verzweifelter Versuch, seine spirituelle Sehnsucht und den Wunsch, in eine für ihn klar geordnete und "weiße" Epoche zu fliehen, in Musik zu fassen.
 Zwanzig Jahre vor Schönbergs "Harmonielehre", deren Anhang eine Theorie der Quartenakkorde skizziert, verwendete Satie 1891 in ‘Le Fils des étoiles’, einer "chaldäischen Pastorale" von Joséphin Péladan, Ketten von Quartenakkorden, die aus dem musikgeschichtlichen Kontext der Zeit grell hervorstechen.
Sie enthalten ein Stück Zukunft, das von Satie vorausgenommen wurde.
 In Saties Frühwerken werden ungewöhnliche harmonische Fortschreitungen - auch durch ihre Verbindung mit antikisierenden bzw. orientali­sierenden Melodien - in archaischer Einfachheit präsentiert.
Saties harmonische Extravaganz scheint zwar in schroffem Gegensatz zu seiner archaischen Melodik und den einfachen Formen zu stehen, ist aber, als Emanzipation der Dissonanz gegen den tonalen Fortschreitungs- und Auflösungszwang verstanden, eine hartnäckige und provokante Verweigerung jeder Art von Entwicklung.
Im Zeichen der Mystik entwickelt, die auf Aufhebung des Zeitgefühls zielt, konnte sie ihm später, nach dem Bruch mit Péladan, für gänzlich andere Ziele dienen.  
 
Guillaume de Machaut
 Wenn Guillaume de Machaut, der innovativste und vielseitigste französische Kompo­nist des 14. Jahrhunderts, nicht nur mit Sorgfalt die Edition seiner eigenen Werke überwacht, sondern auch im "Livre de Voir Dit" seine junge Freundin Peronelle d'Armentières bittet, die Ballade "Nes qu'on porroit les estoilles nombrer" langsam und ohne eigene Zugaben zu singen, dann nimmt er seine Verantwortung als Schöpfer seiner Werke und als Hüter ihrer individuellen Qualität wahr.
 Die mehrstimmigen Balladen Machauts genügen dem Kriterium, das die "musica mensurata" als eine Musik der Gebildeten ausweist: sie sind mehrstimmig und rhythmisch festgelegt (gemessen / mensuriert). Sie sind die Domäne des "litteratus", der sich vor dem Hintergrund sei­ner artistisch und theologisch ausgerichteten Universitätsbildung auf Rhythmus, Notation und Satzlehre versteht und als Intellektueller imstande ist, diese Musik in einem überge­ordneten Kontext zu verankern.
 
Danse Gothique: Machaut & Satie
 Guillaume de Machaut, ein großer Literat und Reisender, Staats- und Stratege, Kleriker, Liebhaber schöner Damen, universal gebildet und mit dem umfangreichsten kompositorischen Handwerk seiner Zeit ausgestattet:
 Zunächst scheint uns zu Machaut keine gegensätzlichere Figur vorstellbar als Erik Satie: ein ängstlich vor jeder Art von Bewegung und Entwicklung fliehender, in ständiger finanzieller, gesellschaftlicher und seelischer Not stehender, technisch mangelhaft ausgebildeter Komponist und Pianist.
 Satie und Machaut haben jedoch Gemeinsamkeiten und Kontraste, die sich zu ergänzen scheinen. Sie verstehen die handschriftlichen Aufzeichnungen ihrer Kompositionen als Gesamtkunstwerk, angereichert mit Illustrationen, Poesie und Kalligraphie. Nur wer ihre Musik aus der originalen Aufzeichnung heraus aufführt und dabei gleichzeitig ihre graphische Qualität und die ergänzenden Kommentare wahrnimmt, er­fährt das Werk in seiner Gesamtheit. So kann jede öffentliche Aufführung dem Publikum nur einzelne Facetten des Gehalts vermitteln.
 Satie erfährt das Ende eines Jahrhunderts, in dem sich der technisch-wissenschaftliche Fortschritt und die gesellschaftlichen Umwälzungen zu einem rasenden Tempo steigern. Er versucht - wie viele andere - umzukehren, versenkt sich in die Vergangenheit und Ferne, er "erschöpft" sich das Mittelalter, die Mystik, Religion und den Orient als per­sönliche psychologische Landschaften, um - gleich uns am Ende des Jahrtausends - endlich zu erkennen, daß es nur eine Liebe aus der Ferne ist, gleich der "amor de lonh" der mittelalterlichen Trouba­doure.
Guillaume de Machaut lebt im Zenit einer Epoche, in der Wissenschaft, gesellschaftliche Bewegungen und empirische Wahrnehmung ihre ersten Höhenflüge haben. Ein Mann der Kirche und der Religion ist er aus gesellschaftlicher Fügung. Den Glauben an eine höhere Ordnung ersetzt er durch die vage Hoffnung auf ‘Fortuna’, dem Schicksal, dessen mächtige entfesselte Kräfte das Leben des Menschen und die Ge­schichte bestimmen. Fortuna ist personifiziert in der verehrten und begehrten "dame", deren Aufmerksamkeit er sein gesamtes Werk widmet. Es ist eine hoffnungsvolle Liebe zur unbestimmbaren Zukunft, die er mit den fortschrittlichsten kompositorischen Mitteln seiner Zeit zu Musik formt. Seine unerhörte Freisetzung der Dissonanz führt in den Kompositionen zu einem unaufhaltsamen Drang nach Bewegung, Entwicklung und Fortschreitungen. Eine Bewegung, die erst Erik Satie durch seine totale Emanzipation der Dissonanz und die Auflösung aller Formen zum Stillstand brachte. Vladimir Ivanoff
Erik Satie
01. V. Gnossienne
02. Chanson médiévale
03. I. Gymnopédie

Guillaume de Machaut
04. Je vivroie liement

Erik Satie
05. I. Gnossienne
06. III. Gnossienne

Guillaume de Machaut
07. He! mors / Fine Amors / Quare non sum mortuus

Erik Satie: Sonnerie de la Rose & Croix
08. Air de l'Ordre
09. Air du Grand Prieur
10. Air du Grand Maître

Guillaume de Machaut
11. Dous amis
12. Puisqu'en oubli

Erik Satie
13. III. Gymnopédie
14. Élégie
15. Les Anges

Guillaume de Machaut
16. Quant en moy / Amour et biauté / Amara valde

Erik Satie
17. Prélude d'Éginhard

Guillaume de Machaut
18. Sans cuer

Erik Satie
19. Chanson
20. Danse Gothique 3: En faveur d'un malheureux
21. Uspud

22. Erik Satie: Hymne pour le "Salut Drapeau"
du "Prince de Byzance"
du Sâr Péladan
 
Spielzeit: 77' 25"



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