VOX: From Spain to Spain

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Hörproben
  • 1 Entrada
  • 2 Bells for the Virgin
  • 3 Maravillosos
  • 4 Guiding Star
  • 5 While the Birds sing
  • 6 Deus ex machina
  • 7 He who loves You
  • 8 Miragre
  • 9 Bearer of the Cups

Eine musikalische Reise durch historische Zeiten und geographische Räume.

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Vox verbinden mit ihrer zweiten Produktion "From Spain to Spain" eine musikalische Odyssee durch Spanien, Afrika und Südamerika mit einer Zeitreise durch acht Jahrhunderte. Die Neuschöpfung der mittelalterlichen spanischen Cantigas mit alten europäischen und arabischen Instrumenten, traditionellen Sängern aus Spanien, Portugal, Nordafrika und dem Libanon und auch der vibrierende elektrische Rai aus Marokko und brasilianische Rhythmen werden durch den Einsatz von Computer-Akustik in eine virtuelle Realität transzendiert: die Musik von drei Kontinenten und die Geschichte der spanischen Musik vereinigen sich zu einem simultanen Erleben verschiedener Kulturen und Zeiten. 

 amazon-Kundenbewertung, 29.10.2004:  5,0 von 5 Sternen / "Nur ein Satz - aber der genügt ...  Dies ist die beste Platte aller Zeiten - nicht mehr und nicht weniger!"

"Es kommt hier zu einem grenzenlosen Dialog der Kulturkreise, Kontinente und Epochen. Allumfassende Weltmusik." Stereo, 7/1992

"Unversehens wähnt man sich selbst auf dem Camino de Santiago, in flirrender Weise nie gehörte Klänge phantasierend." Andreas Obst, FAZ, 29.12.1992

"Vox streifen auf dem Album "From Spain To Spain" mit der iberischen Musikkultur, durchi sieben Jahrhunderte und drei Kontinente - denn europäische, südamerikanische und afrikanische Einflüsse finden sich in der spanischen Musik, geben ihr Vielfalt und Faszination. Der "musikalischen Reise durch historische Zeiten und geographische Räume" - so der Untertitel - liegt eine intensive Auseinandersetzung mit der spanischen Tradition zugrunde. Vox bearbeiteten neun Lieder des 8. bis 15.Jahrhunderts, "Cantigas" genannt. Reizvoll wirkt hier das Zusammenspiel alter europäischer und arabischer Streich- und Blasinstrumente, der Kontrast von mehrstimmigen mittelalterlichen Gesangsätzen und der Elektronik der Moderne. Auch für Popfans ist ein lebendig arrangierter Titel wie "Miragre" ein Ohrenschmaus. "From Spain To Spain" ist kein Klassik-Pop-Crossover. Vox interpretieren ihre Vorlagen aus der Perspektive des 20. Jahrhunderts und fühlen sich gleichwohl in die Traditon des mittelalterlichen Spanien ein. Die klingende Reise von Rai bis Rumba, vom Islam zum Christentum wird durch ein liebevoll aufgemachtes Booklet erläutert und vertieft. ** Interpret.: 07-09 ** Klang.: 08-09", Stereoplay 

Vox Solo-Stimmen:  Fadia El-Hage, Catherine Rey, Rose Bihler-Shah

VOX Instrumente: 

• Roman Bunka, Oud, E-Gitarre, Akustische Gitarre
• Giuseppe Paolo Cecere, Vielle, Symphonia, Al-Anfir, Schalmei, Gesang
• Marika Falk, Ethnische Perkussion (Vasentrommeln, lateinamerikanische & afrikanische Perkussion, Wassertrommeln, Berimbao)
• Vladimir Ivanoff, Synthesizer & Sampler, Sequencer programming, Portativ, Rahmentrommeln, Santur, Mittelalterliche Laute
• Walter Weh, Flöte, MIDI-Sax

Von Spanien nach Spanien:

Musik, die Geschichten erzählt und selbst Geschichte ist. Ströme verschiedener Musikkulturen, die sich an verschiedenen historischen und geographischen Orten vereinigten und dann wieder - getrieben vom Strom der Geschichte - auseinander fließen mußten. Eine musikalische Odyssee durch Spanien, Afrika und Südamerika ist mit einer Zeitreise durch die Jahrhunderte verbunden. Mittelalterliche spanische Cantigas und alte europäische und arabische Musikinstrumente werden folienartig von elektrischem Rai aus Marokko, südamerikanischen Rhythmen und elektronischen Klängen überlagert. Musikgeschichte simultan: die Musik von drei Kontinenten und die Geschichte der spanischen Musik vereinigen sich zu einem simultanen Erleben verschiedener Kulturen und Zeiten.

I. Entrada
Das Jahr 711 - eine neue Religion, eine neue geistliche und geistige Kraft dringt nach Europa, in das spanische Westgotenreich ein: der Islam. Die Araber bringen Krieg und Zerstörung - keine Neuigkeit für Europa. Sie bringen aber auch Neues oder in Europa seit langem Vergessenes: griechische Philosophie, Heilkunde, Kunst und Architektur, eine Musiktheorie, welche die europäische Musikgeschichte revolutioniert, und Musikinstrumente, aus denen sich die Mehrzahl der europäischen Musikinstrumente entwickelnwird. Die mit dem Recht freier Glaubensausübung in den arabischen Kalifaten lebenden Christen nehmen Elemente des islamischen Koranvortrags in ihren liturgischen Gesang auf und schaffen den mozarabischen Choral. Der Lautenist Ziryáb flieht im 9. Jahrhundert wegen einer Auseinandersetzung mit seinem Lehrer von Bagdad nach Córdoba und begründet dort die arabo-andalusische Musiktradition. An den arabischen Höfen von Córdoba und Granada dichten und musizieren Künstler aus Orient und Okzident.

II. Glocken für die Jungfrau
Im Jahre 1031 zerfällt das Kalifat von Córdoba in einzelne kleine Königreiche. Das arabische Feindbild ist die Quelle eines neuen, gegenläufigen Kraftstroms: aus der ständigen Fehde zwischen spanischen Fürsten entwickelt sich ein Zusammenhalt der christlichen matamoros - Maurentöter. Die spanischen Christen des Nordens leiten im Namen der Jungfrau und der Heiligen eine Offensive ein, die das gesamte künftige Weltbild verändernwird. König Ferdinand I. von Kastilien erobert im 11. Jh. León. Sein Sohn, Alfons VI. dringt 1082 bis nach Gibraltar vor und gewinnt drei Jahre später Toledo. Ein Glücksritter aus Burgos, Rodrigo Diaz, genannt „El Cid", kämpft als Söldner abwechselnd auf arabischer und christlicher Seite und erobert 1094 Valencia. Denn: „Wer in die Jungfrau seine ganze Hoffnung setzt, den wird sie gut beschützen."

III. Maravillosos
Der Kraftstrom der katholischen Reconquista nährt neue Zentren der europäischen Kultur: in den Klosterzentren Spaniens werden Geistliche aus ganz Europa in den Künsten, den Wissenschaften und der Musik ausgebildet. Im Scriptorium (Schreibstube) des Klosters Ripoll entstehen im 10. und 11. Jh. Handschriften mit mozarabisch beeinflußten Hymnen und Chorälen. Die 72 Säulen des Kreuzganges von San Cugat tragen zu einem Viertel Tierdarstellungen, die aus der indischen Tradition stammen und Symbole für verschiedene Tonhöhen sind. Die Sonnenstrahlen fallenwährend eines Tagesablaufs auf die verschiedenen Säulenkapitelle und zeigen so die Töne der Hymne für den Heiligen Cugat an. Das Kloster Montserrat war seit seiner Gründung im 11. Jahrhundert ein kulturelles Zentrum ersten Ranges; einige der Mönche dort hatten an weit entfernten Universitäten wie Paris oder Bologna studiert. Einer von ihnen verfaßte eine Musikhandschrift, in der kirchliche Tänze festgehalten sind.

IV. Leitstern
In Jaffa wurde im ersten Jahrhundert Jakob geboren. Jacob - Jago - Santiago ging nach Spanien, um dort zu predigen. Später kehrte er nach Jerusalem zurück. Ein Jahrzehnt nach dem Tode Jesu wurde er von Herodes Agrippa geköpft. Seinen Leichnam brachte man nach Spanien und begrub ihn dort. Im 9. Jahrhundert entdeckte ein Eremit das Grab, von dem, wie gesagt wird, ein Lichtschein ausging. Heute nennt man diesen Ort St. Jakob im Sternenfeld: Santiago de Compostela. Pilger aus ganz Europa gingen und ritten im Laufe der Jahrhunderte über den Camino de Santiago, den Weg nach Santiago. Zahlreiche Abenteuer widerfuhren ihnen dort, darunter viele mystische Erscheinungen und Wunder. Etwa 400 dieser Wunder wurden von Alfons X., dem Weisen, in den Cantigas de Santa Maria gesammelt. Alfonso el Sabio versammelte maurische Gelehrte, Dichter und Sänger, aber auch die provenzalischen Troubadours um sich; denn sein größter Wunsch war es - wie er in der Widmung der Cantigas-Handschrift schreibt - daß die Mutter Gottes ihn als ihren Troubadour erhört. Alfons regierte von 1252 bis zu seinem Tod im Jahre 1284. In dieser Zeit förderte er in beispielhafter Weise Musik und Musiker, Dichter, Gelehrte, Astronomen, Künstler und Philosophen. Alfons' Hofhaltung in Barcelona und Toledo war ein Ort, an dem Spielleute und Poeten, jüdische und maurische Barde und Geschichtenerzähler, Troubadours aus Frankreich und dem Deutsçhen Reich zusammentrafen. In den Cantigas trifft Christliches und Maurisches zusammen: Dichtungen in Form des arabischen zejel, mit orientalischem Musikinstrumenten ausgeführt, stoßen auf lateinische Choräle römischer Tradition. In den Cantigas de Santa Maria finden wir den Nucleus des Schmelztiegels, den man spanische Musik nennt: jüdische Lieder, die musikalischen Spuren der arabischen Eroberer, den Flamenco und vieles mehr. Der Leitstern des Hlgn. Jacob führte zahllose Menschen auf den Weg zum Sternenfeld. Ihre Wanderungen, festgehalten in den Cantigas und den Reliefs über den Portalen der zahllosen Kirchen auf dem Jacobsweg definieren für die westliche Welt bis heute den Begriff des Reisens.

V. Wenn die Vögel singen
Granada ist im 15. Jahrhundert die wohlhabendste Stadt Spaniens. Trotz der ständig wachsenden Bedrohung durch die christlichen Könige blüht dort der Handel und damit auch Architektur, Literatur, Naturwissenschaften und die Musik. In den letzten Tagen des Maurenreiches genießt man in der Alhambra das Leben in vollen Zügen. Die rauhen Krieger der afrikanischen Berge hatten sich zu Dichtern, Gelehrten und Künstlern entwickelt. Das Innere des Alhambra-Palasts ist in Stein geformte Musik. Wie in der arabo=andalusischen Kunstmusik, der núba, pflanzen sich Ornamente auf dem leichtgewichtigen Baumaterial scheinbar endlos fort. Zypressen, Orangenbäumejasmin und Myrtensträucher durchdringen den ganzen Palast mit verschiedenen Düften. Das überall in Brunnen gegenwärtige Wasser ist für die ehemaligen Wüstenbewohner der wertvollste Bestandteil von allen. Es dient gleichzeitig als Augenweide und als Ohrenschmaus. Vom duftendenWindhauch, dem Plätschern des Wassers und dem Gesang der Vögel handelt auch die Poesie des araboandalusischen Kunstlieds, der muwaššah.

VI. Deus ex machina
machina: lateinisch für „Belagerungsmaschine / Gerüst zur Ausstellung verkäuflicher Sklaven." Durch die Heirat von Isabella und Ferdinand werden 1469 Kastilien und Aragon zusammengeschlossen. Die Vermählung von Machtpolitik, Glaubenseifer und Naturwissenschaft ist die Quelle eines neuen Kraftstroms. Er spült im Jahre 1492 die spanischen Juden und Muslime aus Europa und läßt in seiner Flutwelle Kolumbus Amerika entdecken. Los Reyes Católicos- die Katholischen Könige - schaffen den Gott aus der Maschine: Hölzerne Maschinen belagern das arabische Granada, auf hölzernen Maschinen werden von der Inquisition Juden, Araber und Häretiker abgeschlachtet, auf hölzernen Maschinen reisend entdeckt man die Neue Welt, und auf hölzernen Maschinen werden die amerikanischen Indianer als Sklaven verkauft. Die Neuzeit hat begonnen.

VII. Der Dich liebt
Mit dem Exodus von Juden und Arabern und der spanischen Kolonisation werden viele Elemente der spanischen Kultur, der iberischen Musik, über das Mittelmeer nach Afrika und den Atlantik nach Amerika getragen. Die Musik der maurischen Eroberer, die sich in den vergangenen Jahrhunderten mit anderen Musikstilen Spaniens vermengt hatte, war schon von Anfang an mit musikalischen Elementen aus dem Westsudan und Südafrika durchsetzt. In Amerika verschmolz in den folgenden Jahrhunderten die Musik von drei Kontinenten: Europa - Afrika - Neue Welt.

VIII. Miragre
Auch die Maschinerie des spanischen Katholizismus war kein dauernd währendes Wundermittel. Die Neue Welt, lange Zeit unter dem Einfluß katholischen Kolonisationsgeistes, nahm die fremden. kulturellen und politischen Strömungen in sich auf, ließ ein kulturelles Amalgam entstehen, welches heute den früher allgegenwärtigen spätmittelalterlichen christlichen Geist welt in den Hintergrund treten läßt. Musikalische Weltherrschaft hat heute die Strömung afro-amerikanischer Rhythmen, die früher lernwillige Stiefkinder der europäischen Kolonisation waren.

IX. Träger der Kelche
Der Geist des Mittelalters, der Traum einer Zivilisation in der drei Weltreligionen friedlich miteinander leben können, ist nie ganz untergegangen. Seien es die Nachkommen der aus Spanien vertriebenen sephardischen Juden in Salt Lake City oder Nordafrika oder die Abkömmlinge der arabo-andalusischen Mischkultur im heutigen Spanien; in kleinen Wirtshäusern und Tavernen in vielen verschiedenen Ländern singt man noch heute ein Trinklied mit arabischspanisch-jüdischem Text. Der Wirt, den die durstigen Trinker um noch einen Becher Wein anflehen, kann Gott, Jehova oder Allah sein; der Becher Wein, den der Wirt nur widerwillig ausschenkt, ist die kleine Spanne von Leben, welche alle Menschen sich zu dem ihnen angewiesenen Maß hinzu ersehnen.
© 1992 Dr. Vladimir Ivanoff

 

I - Entrada    [6:45]
 
II - Bells for the Virgin    [6:03]
Cantiga de Santa Maria  256 - Quen na Virgen groriosa
 
III. Maravillosos    [3:26]
Cantiga de Santa Maria 139 - Maravillosos et piadosos
 
IV - Guiding Star    [9:34]
Cantiga de Santa Maria 49 - Ben com' aos que van por mar
 
V. While the birds sing    [7:22]
Text: Ibn al-Khatíb (1313-1375) - Umzuj / Melodie: Trad. Arabisch
 
VI. Deus ex machina    [4:42]
Cantiga de Santa Maria  77 - Da que Deus mamou o leite do seu peito
 
VII. He who loves you    [4:33]
Trad. Marokko - Man'habbak
 
VIII. Miragre    [4:57]
Cantiga de Santa Maria 32 - Quen loar podia
 
IX. Bearer of the Cups    [6:43]
Text: Ibn al-Zuhr (1313-1198) / Melodie: Trad. Arabisch - Ajuha s-saqi



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